Herkunft und Qualität des Trinkwassers der Gemeinde Zolling
Wasser ist ein kostbares Gut, mit dem sorgsam umzugehen ist. Als Trinkwasser bleibt es unverzichtbar, auch wenn sich zu keiner Zeit die Lebens- und Ernährungsgewohnheiten so schnell gewandelt haben wie heute.
Dabei ist Trinkwasser nicht „einfach da“. Wenn sauberes Grundwasser zur Verfügung steht, muss es erst gefördert und zum Abnehmer transportiert werden.
Die Gemeinde Zolling betreibt eine eigene Wasserversorgung seit 1966.
Im Jahr 2022 wurde die technische Betriebsführung dem Dienstleister Freisinger Stadtwerke Versorgungs-GmbH übertragen.
Angeschlossen an das Versorgungsnetz sind die Orte Zolling, Oberzolling, Siechendorf, Flitzing, Abersberg, Anglberg, Eichenhof, Hacklschwaig, Hartshausen, Holzen, Kratzerimbach, Moos, Moosmühle, Willertshausen, Teilbereiche in Thann, Zum Fürst (Gemeinde Wolfersdorf) sowie Haun und Unterschwaig (Gemeinde Haag).
Das Trinkwasser wurde von 1966 bis 1991 aus dem zwischenzeitlich stillgelegten Tiefbrunnen I auf dem heutigen Gelände der Tankstelle gefördert.
Seit 1991 stammt das Trinkwasser aus dem Tiefbrunnen II nordwestlich der Ortschaft von Zolling aus einer Tiefe von ca. 140 Metern. Dieses natürliche Grundwasser wird in der Aufbereitungsanlage behandelt. Dabei werden dem Grundwasser keinerlei Aufbereitungsstoffe zugesetzt. Um unnötige Ablagerungen in den Rohrleitungen zu minimieren werden lediglich das aufgrund der geologischen Voraussetzungen enthaltene Eisen sowie Mangan durch Zuführung von Sauerstoff in einem Quarzfilter ausgefiltert. Die Gemeinde Zolling liefert das Wasser in hervorragender Qualität – chlorfrei – direkt ins Haus. Es zeichnet sich sowohl hinsichtlich seines frischen Geschmackes als auch durch die besondere Güte in seiner chemischen Zusammensetzung aus. Eine dauerhafte Desinfektion des Trinkwassers ist aufgrund der Trinkwasserherkunft nicht erforderlich.
Derzeit werden über ein etwa 45 km langes Rohrnetz 930 Hausanschlüsse mit ca. 3.500 Einwohnern durch die Gemeinde Zolling mit Trinkwasser versorgt. Dabei werden jährlich etwa 170.000 m³ Wasser verbraucht.
Die Ortsteile Gerlhausen, Haidhof, Harland, Oberappersdorf, Ölpersberg, Osterimbach, Unterappersdorf und Walkertshausen sowie Teilbereiche in Thann werden vom Wasserzweckverband Baumgartner Gruppe mit Trinkwasser versorgt, der Ortsteil Palzing vom Wasserzweckverband Paunzhausen. Für die entsprechenden Ortsteile sind die aktuell gültigen Analyseergebnisse beim jeweiligen Wasserzweckverband zu erfragen.
In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt Freising werden jedes Jahr an vorgegebenen Probenahmestellen Wasserproben durch ein unabhängiges, akkreditiertes Labor entnommen und ausgewertet, um die Trinkwasserqualität im gesamten Versorgungsgebiet sicherzustellen. Die Ergebnisse für die nach der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) analysierten Parameter zeigt die Trinkwasseranalyse gemäß untenstehender Tabelle. Die Einzelergebnisse der Trinkwasseruntersuchungen der Gemeinde Zolling werden Ihnen auf Wunsch gerne über den Dienstleister „Freisinger Stadtwerke Versorgungs-GmbH“ zur Verfügung gestellt.
Das Trinkwasser der Gemeinde Zolling ist mit 14,4 °dH in den Härtebereich „hart“ einzuordnen (§ 9 des Wasch- und Reinigungsmittelgesetztes). Nachfolgend können die Härtebereiche und die Konzentration der „Härtebildner“ Calcium, Magnesium sowie Kalium entnommen werden.
Härtebereich
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Millimol Calciumcarbonat je Liter
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°dH (Grad deutscher Härte)
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weich
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weniger als 1,5
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weniger als 8,4
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mittel
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1,5 bis 2,5
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8,4 bis 14
|
hart
|
mehr als 2,5
|
mehr als 14
|
Parameter
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Millimol je Liter
|
Milligramm je Liter
|
weich
|
1,6
|
62,3
|
mittel
|
1,0
|
24,5
|
hart
|
Weniger als 0,1
|
1,1
|
Sollte die Reinheit des Trinkwassers aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse beeinträchtigt sein und das Gesundheitsamt ein Risiko für die menschliche Gesundheit befürchten, wird die Gemeinde Zolling alle Anschlussnehmenden unverzüglich über geeignete Medien darüber unterrichten.
Um eine nachhaltige Qualität zu gewährleisten, ist jeder Bürger aufgefordert, eine Verschmutzung der Gewässer zu vermeiden und Ressourcen zu schonen. Dem Erhalt der guten Wasserqualität ist höchste Priorität einzuräumen.
Wasserversorger sind verpflichtet, Trinkwasserleitungen oder Teilstücke aus dem Werkstoff Blei bis 2026 zu entfernen oder stillzulegen. Die Gemeinde Zolling betreibt keine Trinkwasserleitung oder Teilstücke aus dem Werkstoff Blei. Seit 1973 gilt ein generelles Verbot für die Verwendung von Blei in Trinkwasserleitungen. Entsprechend sind Häuser, die nach 1973 errichtet wurden, nicht mehr betroffen. In vor 1973 gebauten Häusern liegt die Pflicht zur Entfernung/Überprüfung der Hausinstallation beim Eigentümer.
Weiterführende Informationen zum Thema „Blei im Trinkwasser“ können Sie den Veröffentlichungen des Umweltbundesamts entnehmen.
Fehlender Wasseraustausch in nicht genutzten Trinkwasserleitungen (Stagnation) ist unbedingt zu vermeiden, da die Gefahr einer mikrobiologischen Verunreinigung besteht. Achten Sie daher nach längerer Abwesenheit auf einen vollständigen Trinkwasseraustausch durch Spülen, erkennbar an einer deutlichen Abkühlung des Trinkwassers an der Entnahmestelle.
Bei Auffälligkeiten (lauwarmes Wasser, Geruch, veränderter Geschmack, Druckschwankungen, Wasseraustritt, usw.) wenden Sie sich an Ihren Installateur oder direkt an unseren Dienstleister, die Freisinger Stadtwerke Versorgungs-GmbH, über die Notrufnummer 08161 / 183 111
Trinkwasseranalyse
Das Forschungszentrum Weihenstephan für Brau- und Lebensmittelqualität der Technischen Universität München hat nach Probenentnahme am 09.08.2023 die Untersuchung durchgeführt.
Die Probe erfüllt die Anforderungen der Trinkwasserverordnung (TrinkwV) für die analysierten Parameter.
Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung werden dabei nicht nur eingehalten, sondern auch deutlich unterschritten.
In der folgenden Tabelle sind die Werte des Zollinger Trinkwassers zusammengestellt:
Anlage 1, Teil I Allgemeine Anforderungen an Trinkwasser |
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Nr. |
Bezeichnung |
Einheit |
Grenzwert |
Ergebnis |
1 |
Escherichia coli (E.coli) |
Keime/100 ml |
0 |
0 |
2 |
Enterokokken |
Keime/100 ml |
0 |
0 |
|
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Anlage 2, Teil I (zu § 7 Abs. 2 TrinkwV) |
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Chemische Parameter, deren Konzentration sich im Verteilungsnetz einschließlich der Hausinstallation in der Regel nicht mehr erhöht. |
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|
Nr. |
Bezeichnung |
Einheit |
Grenzwert |
Ergebnis |
1 |
Acrylamid |
mg/l |
0,00010 |
< 0,000010 |
2 |
Benzol |
mg/l |
0,0010 |
< 0,0003 |
3 |
Bor |
mg/l |
1,0 |
<0,01 |
4 |
Bromat |
mg/l |
0,010 |
< 0,003 |
5 |
Chrom |
mg/l |
0,025 |
< 0,0005 |
6 |
Cyanid |
mg/l |
0,050 |
< 0,015 |
7 |
1,2 - Dichlorethan |
mg/l |
0,0030 |
< 0,0009 |
8 |
Fluorid |
mg/l |
1,5 |
0,1 |
9 |
Nitrat |
mg/l |
50 |
5 |
10 |
Summe PSM (Pflanzenschutzmittel) |
mg/l |
0,00050 |
0,00002 |
11 |
Summe PFAS-20 |
mg/l |
0,00010 |
n.b. |
12 |
Summe PFAS-4 |
mg/l |
0,000020 |
n.b. |
13 |
Quecksilber |
mg/l |
0,0010 |
< 0,001 |
14 |
Selen |
mg/l |
0,010 |
< 0,001 |
15 |
Summe LHKW (Leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe) |
mg/l |
0,0100 |
< 0,0030 |
16 |
Uran |
mg/l |
0,010 |
0,001 |
|
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Anlage 2, Teil II (zu § 7 Abs. 2 TrinkwV) |
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Chemische Parameter, deren Konzentration im Verteilernetz einschließlich der Hausinstallation ansteigen kann. |
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|
Nr. |
Bezeichnung |
Einheit |
Grenzwert |
Ergebnis |
1 |
Antimon |
mg/l |
0,0050 |
<0,0010 |
2 |
Arsen |
mg/l |
0,010 |
< 0,001 |
3 |
Benzo-(a)-Pyren |
mg/l |
0,000010 |
< 0,000003 |
4 |
Bisphenol A |
mg/l |
0,0025 |
< 0,000050 |
5 |
Blei |
mg/l |
0,010 |
< 0,001 |
6 |
Cadmium |
mg/l |
0,0030 |
< 0,0003 |
7 |
Epichlorhydrin |
mg/l |
0,00010 |
< 0,00003 |
8 |
Kupfer |
mg/l |
2,0 |
< 0,01 |
9 |
Nickel |
mg/l |
0,020 |
< 0,002 |
10 |
Nitrit |
mg/l |
0,50 |
< 0,01 |
11 |
Summe PAK (Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe) |
mg/l |
0,00010 |
< 0,00001 |
12 |
Summe Trihalogenmethane |
mg/l |
0,050 |
< 0,015 |
13 |
Vinylchlorid |
mg/l |
0,00050 |
< 0,00010 |
|
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Anlage 3, Teil I Indikatorparameter (zu § 8 Abs. 1 TrinkwV) |
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|
Nr. |
Bezeichnung |
Einheit |
Grenzwert |
Ergebnis |
1 |
Aluminium |
mg/l |
0,200 |
< 0,010 |
2 |
Ammonium |
mg/l |
0,50 |
< 0,10 |
3 |
Calcitlösekapazität |
mg/l CaCO3 |
5 |
-14,76 |
4 |
Chlorid |
mg/l |
250 |
5 |
5 |
Coliforme Bakterien |
Keime/100 ml |
0 |
0 |
6 |
Eisen |
mg/l |
0,200 |
< 0,010 |
7 |
Färbung |
|
|
farblos |
8 |
Geruchsschwellenwert bei 23°C |
TON |
3 |
0 |
9 |
Geschmack |
|
|
neutral |
10 |
Koloniezahl bei 22°C |
Anzahl/ml |
100 |
0 |
11 |
Koloniezahl bei 36°C |
Anzahl/ml |
100 |
0 |
12 |
Leitfähigkeit (Messung vor Ort bei 25°C) |
µS/cm |
2790 |
488 |
13 |
Mangan |
mg/l |
0,050 |
< 0,010 |
14 |
Natrium |
mg/l |
200 |
4 |
15 |
Organisch gebundener Kohlenstoff (TOC) |
|
|
< 0,2 |
16 |
Sulfat |
mg/l |
250 |
21 |
17 |
Trübung (Nephelometrische Trübungseinheit) |
NTU |
1,0 |
0,2 |
18 |
Wasserstoffionen-Konzentration (Messung vor Ort) |
pH-Einheiten |
³ 6,5 bis £ 9,5 |
7,6 |
Zusätzliche Untersuchungen zur Kundeninformation |
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|
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Nr. |
Bezeichnung |
Einheit |
|
Ergebnis |
1 |
Calcium |
mg/l |
ohne |
62,3 |
2 |
Magnesium |
mg/l |
ohne |
24,5 |
3 |
m-Wert (Säurekapazität bis pH 4,3) |
mmol/l |
ohne |
5,20 |
4 |
Restalkalität |
°dH |
ohne |
11,30 |
5 |
Kalium |
mg/l |
ohne |
1,1 |
6 |
Magnesiumhärte |
°dH |
ohne |
5,6 |
7 |
Calciumhärte |
°dH |
ohne |
8,7 |
8 |
Gesamthärte nach EU |
mmol/l |
ohne |
2,6 |
9 |
Gesamthärte |
°dH |
ohne |
14,4 |
10 |
Härtebereich |
|
|
hart |
|
|
|
|
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"<" oder "n.b." bedeutet, dass der betreffende Parameter unterhalb der Bestimmungsgrenze lag. |
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Belastungen durch Pflanzenschutzmittel sind nicht vorhanden.
Das Wasser ist frei von Zusatzstoffen, wie Chlor, Ozon, etc., es eignet sich für
die Zubereitung von Säuglingsnahrung und zur natriumarmen Ernährung.